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Deutsche Meisterschaften 2009 vom 26.-28. Juni 2009 in Duisburg

Poseidon Hamburg wird Deutscher Meister in der Altersklasse 60+

Cannstatt 1999 bis Duisburg 2009, und dann ?
Ein Bericht von Ekke Kienemann

Vor mittlerweile 10 Jahren hat alles angefangen.

1999 stiegen 14 gestandene Wasserballer aus Hamburg in den ICE nach Stuttgart, um nach gut 30 Jahren wieder einmal nach sportlichen Erfolgen, nach Medaillen zu greifen. Man hatte schon so etliche Andeutungen, von kuriosen Begegnungen von auf diesen „neuen“ Mastersmeisterschaften der Wasserballer (derer im vorgeschrittenen Alter) gehört. Glauben wollte man so vieles nicht, hielt sich mehr an Spekulationen, was wäre wenn und vieles mehr; aber das war nur mühsam unterdrücktes Lampenfieber, bei jedem Einzelnen. Auf was lassen wir uns denn da nun ein??? Recht lustig war der Start schon, jedoch mit stetig geringer werdender Distanz zum Ziel, verstummten auch die lustigsten Mitreisenden, die körperliche und seelische Anspannung machte sich zunehmend bemerkbar. Über allem schwebte die Frage, auf wen und auf was würden wir treffen, wie ist damit umzugehen. Eigentlich ist der „Schuldige“ längst ausgemacht, auch namentlich bekannt, nur seinem unerschrockenem Bemühen, seiner Zuversicht ist es zu verdanken, dass wir alle noch einmal unsere Badehosen schnürten und uns in dieses Abenteuer warfen. Das es am Ende auch gleich mit einer Goldmedaille für die Hamburger Poseidonen endete, was will man eigentlich als Debütant auf einer Meisterschaft mehr? Dafür gebührt unserem Masterstrainer „Bruno“ Günther Liedtke unser aller Dank.

Seit dem sind wir auf jeder Deutschen Mastersmeisterschaft vertreten, lieferten uns mit diversen Wasserballvertretungen aus ganz Deutschland – insbesondere mit den Düsseldorfern – zum Teil wahre Wasserballkrimis, spannungsgeladene Duelle um Gold, Silber und Bronze. Nicht immer waren wir dann auch vom Glück verfolgt, doch auch diese Niederlagen in den Finals konnten mit Stolz vertreten werden, hier waren halt die Gegner besser, haben verdient den Lohn für ihr Engagement eingefahren. Diese Deutschen Mastersmeisterschaften machten aber auch Mut, sich weitaus größeren Aufgaben zu stellen. München 2000 war der Testfall schlechthin, mit einem 4. Platz auf der FINA Masters WM hinter Ungarn (Olympiasieger 1972 an gleicher Stelle), den USA (Olympiadritter 1972), beide mit fast identischen Teams ehemaliger Olympioniken, eine starke Düsseldorfer Truppe mit ebenfalls vielen ehemaligen Olympiateilnehmern aus diesem Jahr 1972. So viel Erfolg in diesen ersten Jahren nach unserer Wiedergeburt als Masters stachelten natürlich auch an, so folgten fast zwangsläufig die Euromasters (LEN) in Kranje (Slovenien 2003 - 7. Platz), Odense (Dänemark 2005 –Vizemeister), Istanbul (Türkei 2007- Vizemeister), das Pendant dazu die FINA Masters WM in Christchurch (Neuseeland 2002 – Weltmeister), Rimini (Italien 2004 - 5.Platz) , San Francisco (USA 2006 – 5. Platz), welche dann in Perth 2008 mit dem Vizeweltmeistertitel seine vorläufige Krönung fand.

Nun stehen wieder sportliche Auseinandersetzungen sowohl auf deutscher, als auch auf europäischer Ebene an. Hatten einige Hamburger ihr sportliches Ende, den Rücktritt vom aktiven Wettkampf nach San Francisco 2006 beschlossen, so kam eben für diese Spieler dann aber auch der berühmte Rücktritt vom Rücktritt. Abermals reizte schon die Reise nach Australien (Perth 2008) inklusive Dubai am Persischen Golf, sich nochmals zu quälen. Nun machen wir auch im nächsten Jahr weiter, zuvor aber liegt Oradea (Rumänien 2009) im Weg, um dann vielleicht noch einmal vor unserer Haustür 2010 in Göteborg (Schweden) das vielleicht letzte große Turnier zu spielen. Hamburg wird Gastgeber der übernächsten Euromasters im Jahre 2011 sein, aber ob wir da noch sportlich – aktiv eingreifen? Mit Sicherheit werden wir unser Knoff hoff in die Organisation dieser Meisterschaft einbringen, nur für das Wetter können wir dann nichts. Neben den sportlichen Erfolgen muss man ganz besonders die Kameradschaft und Freundschaft innerhalb dieser Mannschaft herausheben, die vieles möglich machte, wo es für den Einzelnen schier unüberbrückbare Hindernisse zu geben schien. Das Gros dieser Spieler kennt sich halt schon aus diversen Jugendmannschaften, spielten in der Bundesliga zusammen, vereinzelt sprangen einige sehr früh ab, andere wiederum kamen hinzu. Auch dies ein Faktor im neuen vereinten Deutschland.

Nur bevor wir in die Ferne schweifen, jetzt ist Duisburg das unmittelbare Ziel, Erfolge sind nicht selbstverständlich, sie sind immer wieder erneut zu erkämpfen. Die Voraussetzungen sind gegeben, ob auch optimal? ….machen wir halt das Beste daraus. Hamburg war in Duisburg gut vertreten, die AK 30 mit der Chance auf den Meistertitel, nach jeweils einem 4. Platz, in den Jahren danach mit Bronze und Silber belohnt, so bliebe dann nur noch Gold für 2009. Während die Mannschaften der AK 35 als auch die AK 50 berechtigte Medaillenansprüche erheben durften. „Schaun mer mal“, würde ein Großer des Sport nun sagen, dann schauen wir halt mal…. Eigentlich sehr schade, aber aus gegebenem Anlass wurden die Mastermeisterschaften geteilt ausgetragen. Die „jungen“ Masters spielten auf der Anlage des ASC Duisburg, die etwas gesetzteren Herrschaften um die Ecke bei Duisburg 98. Unter dem Strich hatten die angetretenen Mannschaften des Hamburger Schwimmverbandes wieder eine recht erfolgreiche Meisterschaft hingelegt. Der Poseidon Hamburg konzentrierte sich auf die AK 30 mit der „2,5. Mannschaft“, aktueller Hamburger Meister, die AK 50 und die AK 60.

Entgegen ihren eigenen Erwartungen starteten die Jungen schlechter in das Turnier als sie es sich selbst gedacht und auch ausgerechnet hatten. Desto glücklicher waren sie auch am Ende mit ihrer Bronzemedaille, hatten sie im letzten Spiel gegen Fulda das Ruder noch einmal erfolgreich herumgerissen. Auch die AK 50 hatte es mit namhaften Mannschaften zu tun, so dass im letzten Spiel gegen die Düsseldorfer die Entscheidung um Silber oder Bronze fallen musste. Es war wie ein Herzschlagfinale, mal lagen die Hamburger auf dem Silberstreifen, mal der Gegner. Am Ende reichten dann die Kräfte nicht mehr, Düsseldorf verteidigte gekonnt ihren numerischen Vorteil und verwies unsere Jungs auf den 3. Platz. Meister wurde unangefochten der SV Cannstatt, auch der z.Z. amtierende Weltmeister in dieser Altersklasse. Herzlichen Glückwunsch zum 3.Platz, der nun keine Enttäuschung bedeutet.

Das „Flaggschiff“ der Hamburger, die Truppe um Horni in der AK 60, musste diesmal wesentlich mehr zittern, war auf Grund der erzielten eigenen Resultate total abhängig vom letzten Spiel dieser Altersklasse. Nachdem gegen die Magdeburger vor Nervosität kaum etwas richtig gelang, die besten Torchancen mitunter leichtfertig vergeben wurden, konnten wir nicht mehr auf ein sehr gutes Torverhältnis bauen. Aber auch gegen Cannstatt gelang uns kein gutes Spiel - Fehlpässe, Chancenauswertung mangelhaft, so dass wir nach der 1:0 Führung schnelle, aber auch vermeidbare Gegentore kassierten, und diesen 2 Toren das ganze Spiel hinterher schwammen. Erst kurz vor Ende des Spieles trafen dann auch unsere Schützen wieder ins Schwarze und drehten ein schon verloren gegangenes Spiel zum 3:3. Das wäre dann aber des Guten zu viel gewesen, so fehlten ca. 10 Sekunden, für Hamburg lief der letzte Überzahlkonter des Spieles, vielleicht doch noch den Siegtreffer zu erzielen. Mit diesem Ergebnis waren die Hamburger auf den Ausgang des Spieles Cannstatt vs. Magdeburg angewiesen, werden sie ihren Titel verteidigen können oder reicht es nur zum Vizemeister.

So kam es dann in dieser Altersklasse zum spannenden Finale, welcher auch gleich mit einem Paukenschlag eröffnet wurde. Nicht die favorisierten Cannstätter, sondern der Außenseiter Magdeburg ging in Führung. Im weiteren Spielverlauf wechselten die Führungen stetig, nur keiner konnte sich von seinem Gegner absetzen. Eine Fülle von besten Torchancen, inklusive Strafwürfe wurden vergeben, das Spiel wogte hin und her, die Entscheidung offen, nur dieser Spielstand ließ einzig die Hamburger auf dem Siegerpodest stehen. Am Ende reichte es dann sogar zur wirklichen Sensation, Magdeburg schlug Cannstatt mit 6:5, sicherte sich selbst den Vizemeistertitel, verhalf damit Hamburg zum Deutschen Meister. Etwas konsterniert schauten die Cannstätter schon, dass es ihnen nicht gelungen war, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Aber in einer Woche bei den LEN-Euromasters in Oradea werden die Karten wieder neu gemischt, auf ein Neues.

Auch die vierte Hamburger Mannschaft, der GH Billstedt in der AK 35, trotzte den Gegnern, erkämpfte sich trotz erheblicher Personalnot, sprich Spielerdecke einen 3.Platz hinter Spandau 04 und Cannstatt, denn sie legten gleich im ersten, sogenannten Schlüsselspiel gegen Leimen/Mannheim vor. Das man kaum eine Chance gegen die namhaften Teams aus der Hauptstadt und dem Schwabenländle hatte, dürfte wohl keine so große Überraschung gewesen sein. Desto zäher verteidigten sie ihren punktuellen Vorsprung vor der Konkurrenz und wurden mit Bronze belohnt. Mit dem SZ Elmshorn startete eine weitere Mannschaft aus der Hamburger Oberliga in der AK 35. Doch ziemlich schnell mussten die Spieler Nordwestlich von Hamburg erkennen, welch ein qualitativer Unterschied zwischen der Hamburger Runde und einer Deutschen Meisterschaft bestehen. Sie können schon Wasserballspielen, nur andere können dies auch, nur eben viel besser. Dies ist schon ein kleiner Unterschied, hier erscheint es mir wichtig festzustellen, letztlich ist die Teilnahme entscheidend, erst in zweiter Linie der Erfolg.

Mit Gewissheit werden wohl alle Teilnehmer sehr großes Mitleid mit den vielen Helfern dieser Veranstaltung gehabt haben, denn diese wolkenbruchartigen Regengüsse und Gewitter setzten allen ziemlich zu. So drohend, so nah , so kräftig, Blitzeinschläge in unmittelbarer Umgebung, selbst wir in Hamburg haben es in dieser Intensität noch nicht erlebt. Dafür kam pünktlich zu den letzten Spielen am Sonntag und der Siegerehrung die Sonne hervor. Ein versöhnlicher Abschluss für alle Beteiligten.

Vor zehn Jahren hatte es klein angefangen, nun ist daraus aus Hamburger Sicht eine sowohl lange, als auch breite Spur sportlichen Engagements mit vielen Erfolgen  geworden.

Ergebnisse der Poseidonmannschaften:

AK 30+ SV Poseidon Hamburg - SC Neustadt 06 : 11
  SV Poseidon Hamburg - SV Ludwigsburg 05 : 13
  SV Poseidon Hamburg - WF Fulda 06 : 05
             
AK 50+ SV Poseidon Hamburg - KSV Neptun Berlin 08 : 05
  SV Poseidon Hamburg - SV Cannstatt 03 : 11
  SV Poseidon Hamburg - BW Bochum 10 : 02
  SV Poseidon Hamburg - SC Düsseldorf 04 : 05
             
AK 60+ SV Poseidon Hamburg - SC Magdeburg 04 : 02
  SV Poseidon Hamburg - SV Cannstatt 03 : 03

 

Wasserball Poseidon Hamburg Masters Duisburg
Wasserball Poseidon Hamburg Masters Duisburg
Wasserball Poseidon Hamburg Masters Duisburg
Wasserball Poseidon Hamburg Masters Duisburg
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Poseidon Hamburg
Poseidon AK30+
Poseidon AK50+
Poseidon AK60+
   
Wasserball Poseidon Hamburg Masters Duisburg
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