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Europameisterschaften 2009 Oradea/Rumänien

Poseidon Hamburg wird in der AK 60+
Europameister 2009 in Oradea/Rumänien

Poseidon Hamburg Masters Europameisterschaft Oradea 2009 Europameister

Untere Reihe v.l.n.r.: Walter Roscher, Wolfgang Lorenz, Bernd Hornung, Dirk Cohrs und Kalle Fischer.
2. Reihe: Ekke Kienemann, Günter Scheuermann, Bernt Jacobs, rolf Lüdecke und Wolfgang Richter.
Obere Reihe: Holger Roehl, Roland Czeche, Dietrich Mittelstädt und Rüdiger Bähr.

Ein Bericht von Ekke Kienemann

Poseidon Hamburg am und im Ziel

Anlässlich der 5. Europameisterschaft der Wasserballer in Oradea/Rumänien wollten die Männer von Poseidon Hamburg in der AK 60 im vierten Anlauf nach zweimal Silber endlich den Titel erobern, die Goldmedaille in ihren Händen halten. Vorurteile und Vorbehalte gab es wie vor jeder Reise der alten Herren, nur Bange machen gilt eben nicht. Nach Budapest im Flieger, dann mit dem Bus nach Transsilvanien, an der Grenze die ewig mürrischen Blicke der rumänischen Beamten, kurz darauf viele industrielle Ruinen auf der einen Seite der Straße, aber eben auch schon das neue Europa, sauber, modern, hell und freundlich auf der anderen Straßenseite. Ein Land im Umbruch. Sommerliche Hitze empfing uns, der normale Sommer eben.

Die ersten organisatorischen Anweisungen beim Technical Meeting, schon hatten die Hamburger Schiedsrichter auch ihre ersten Einsätze. Das sollte sich bis zum Schlusstag mit den Finals fortsetzten. Zudem hatten sich deutlich weniger Mannschaften angemeldet, sodass alles recht entspannt (zeitlich gesehen) ablaufen konnte. Unsere Gegner mussten zuerst die „Klingen kreuzen“, Cannstatt die Schmach von Duisburg auswetzen, Magdeburg wollte den Triumph wiederholen. Beinahe hätte es auch geklappt, am Ende siegten die Schwaben recht knapp mit 3:2, hatten so einen Vorteil für den weiteren Turnierverlauf.

Gespannt waren wir auf unseren eigenen Start. Cannstatt war unser Gegner. Lange hielten sich beide Mannschaften sehr bedeckt, neutralisierten sich, erst ein Überzahltor der Cannstätter brach den Bann. Unsere Chancen häuften sich, nur der erlösende Treffer blieb aus, kurz vor der Halbzeit dann noch das 0:2. War es das? Dann der Ruck durch die Mannschaft. Sehr schöne Kombinationen, Ballstafetten, konsequentes Ausnutzen der Torchancen, wir waren wieder da. Jetzt dominierten wir das Spielgeschehen. Natürlich versuchte der Gegner das Spiel noch einmal zu drehen, aber in dieser Phase hielt der Keeper der Hamburger diesen kleinen hauchdünnen Vorsprung fest. Letztendlich gewannen wir dieses Spiel knapp aber verdient mit 5:4 Toren. Unser Vorteil lag auch darin begründet, dass sich verschiedene Spieler als Torschützen eintrugen, keiner den sogenannten Torjäger markierte. Locker verteilt die Tore für Poseidon: 2x Roland, jeweils 1x Dirk, Wolfgang, Holger. Das waren 3 wichtige Punkte für Poseidon.

Mit dem nächsten Spieltag stand die erste Vorentscheidung an. Magdeburg gegen Poseidon hieß die Spielpaarung. Unser Sieg gegen Cannstatt war Motivation genug, dennoch entwickelte sich ein zähes Ringen, sehr lange hatte das 0:0 Bestand. Mit zunehmender Spieldauer eröffneten sich immer mehr Möglichkeiten, welche dann auch konsequent von Bernt, Kalle, Roland, Holger und Rüdiger genutzt wurden. Welche Konsequenz aus diesem 5:0 Sieg resultierte, konnte man nur vorsichtig ahnen. Jetzt war es aber erst einmal ein Vorteil für Hamburg. Die Konkurrenz musste nun agieren.

Unseren freien Tag nutzten wir zu einem sehr interessanten und informativen Ausflug (Kultur inbegriffen). Der Chef unseres Hotels hatte diese private Unternehmung organisiert. Attraktion war die Bärenhöhle aus Kischkou, die erst im Jahre 1975 entdeckt wurde. Interessant auch das dortige Wintersportgebiet und die beispielhaft schöne Natur. Ein kleiner Abstecher zur nahegelegenen Wasserquelle rundete den Ausflug ab. Vor der Heimfahrt servierte uns die Familie des Hoteliers ein vorzügliches Mahl auf seiner Datscha in grüner Umgebung. Ein gelungener Tag.

Parallel dazu entschieden die Cannstätter das zweite Spiel im Schwimmstadion gegen Magdeburg mit einem 6:2 deutlich für sich, hielten sich im Kampf um den EM-Titel alle Chancen offen. Grosse Motivation brauchte niemand mehr, so nah oder auch so weit weg, wie man es sehen wollte, wir hatten es in der Hand. Zwar kein klassischer Fehlstart, aber dennoch lagen wir hinten. Nur entgegen anderer Spiele hielten die Nerven, schöne Einzelaktionen gepaart mit guten Kombinationen eröffneten viele Möglichkeiten, sodass am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden 3:3 heraussprang. Nun lagen wir im direkten Vergleich vor den Cannstättern und hatten es endlich geschafft, unabhängig vom Ausgang unseres letzten Spieles gegen Magdeburg. Wieder hatten wir verschiedene Torschützen. Diesmal trafen Roland, Lauri und Holger für Poseidon.

Der letzte Tag der Spiele von Oradea, noch einmal Konzentration, denn auch gegen Magdeburg wollten wir ein gutes Spiel abliefern, unsere Chancen nutzen, das Resultat des ersten Spieles (5:0) bestätigen. Unsere Kontrahenten gaben sich nicht verloren, nur wir vergaben trotz einer 1:0 Führung zu leichtfertig die besten Möglichkeiten. Wer bei 14 oder 15 Überzahlspielen nur 1 Tor erzielt, der kann am Ende nicht als Sieger aus dem Bassin des modernsten Schwimmstadion Rumäniens klettern. Verdientermaßen gewannen die Magdeburger ihr letztes Spiel mit 7:4 gegen Poseidon Hamburg, aber auch ihr erstes Spiel in einem großen Turnier von Bedeutung. Rolf, Kalle und 2x Roland trugen sich ins Protokoll als Torschützen ein. Der Endstand in unserer Altersklasse hatte nun nach Abschluss der Spiele dieses Bild.

 

Platzierung Punkte Tore
1. SV Poseidon Hamburg 7 17:14
2. SV Cannstatt 7 13:10
3. SG Handwerk Magdeburg 3 11:18

 

Für den SV Poseidon Hamburg sind folgende Spieler ins Wasser gestiegen und haben den Europameistertitel 2009 errungen:

Rüdiger Baehr, Walter Roscher, Bernt Jacobs, Rolf Lüdecke, Dietrich Mittelstädt, Roland Czeche, Holger Roehl, Wolfgang Lorenz, Wolfgang Richter, Karl-Wilhelm Fischer, Günter Scheuermann, Ekke Kienemann, Bernd Hornung und Dirk Cohrs.

Herzlichen Glückwunsch !       Jungs……

Am Ende wäre dann aber auch der von unseren Frauen so herzlich vorbereitete, grandiose Empfang beinahe ins Wasser gefallen, denn nach einer Panne unseres Busses standen wir 2 Stunden vor Abflug in Budapest noch 105 km vor der ungarischen Hauptstadt, aber auch 130 km vor dem Flughafen. Hektische Telefonate unseres Busfahrers schienen sich zu verflüchtigen, keiner glaubte mehr an seine Zusicherung, es käme noch ein Bus. Tatsächlich wurde dieses Wunder wahr, mit maximaler Geschwindigkeit und buchstäblich in den letzten Minuten vor dem „Check in Schluss“ trudelten wir auf dem Flughafen ein. Ging gerade noch einmal gut, Ende gut, alles gut!!!!