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Reise durch den Westen der USA vom 04.08. bis 27.08.2006

Vorwort

Grund der Reise in den Westen der USA war, wie an anderer Stelle meiner Homepage erwähnt, ein sportliches Ereignis, das uns die ersten 10 Tage in die Nähe von San Francisco nach Stanford brachte (die Weltmeisterschaft der Masters im Wasserball). Erst die folgenden 2 Wochen waren für eine Rundreise eingeplant. Wir konnten, trotz der engen Termine die wichtigsten Ziele in San Francisco und Umgebung ansteuern. Natürlich war die Zielvorstellung aller 19 Teilnehmer nicht immer gleich, und so sahen einige etwas was andere verpassten und natürlich auch umgekehrt.

San Francisco

Ein Muss für Alle war das Befahren der Golden Gate Bridge. Einige von uns sind ein paar Schritte zu Fuß über die Brücke gelaufen. Ein erhabenes Gefühl. Zwar schon etwas in die Jahre gekommen, ist es doch ein imposanter Blick über die Golden Gate Bridge nach San Francisco Town. Glück für uns, dass an diesem Nachmittag der Nebel erst spät aufzog. Die Brücke ist oft genug im Dunst und Nebel verschwunden. Auf beiden Nordseiten der Bridge kann man sie auf Aussichtspunkten bewundern. Ein Fee von 5$ ist bei der Rückfahrt zu entrichten.

Nicht fehlen durfte ein Ausflug zur Waterfront und Pier 39, wo sich das touristische Zentrum von San Francisco befindet. Hier hat auch Horni die Fahrkarten nach Alcatraz, dem alten Hochsicherheitsgefängnis der USA, beschafft. Die ersten spanischen Besucher im 16. Jahrhundert gaben der vorgelagerten Insel den Namen, benannt nach dem Vogel, der die Insel beherbergte, dem Pelikan (auf spanisch Alcatraz).
Für Tierliebhaber sind am Ende des Piers Seelöwen auf Pontons zu bewundern. Auch das Hard Rock Cafe ist dort zu finden. Die Nostalgiker mussten natürlich einmal mit dem Cablecar fahren, einer durch Kabel gezogenen Straßenbahn. Schon 1872 gab es in SF die erste Kabelbahn. Nach dem Erdbeben von SF vollständig vernichtet, wurde sie 1912 wieder aufgebaut. Seit 1964 sind die Linien Nationaldenkmal der Vereinigten Staaten. Interessant wie der „Gripman“ die Fahrt steuert, in dem er das Kabel im unterirdischen Kanal mit einer Klaue greift.

Bridge San Francisco Gruppe Cablecar Alcatraz
The Bridge San Francisco Am Pier Cable Car Blick auf Alcatraz
         
Pelikan Pelikane Strand Alcatraz Flur Alcatraz Zelle
Pelikan Fischen Am Pazifik Gang im Alcatraz Knut in der Zelle

Monterey

Da auch die Kultur nicht fehlen durfte, steuerten einige das Ziel Monterey an. Der Ort, an dem John Steinbeck den Roman „Straße der Ölsardinen“ schrieb. Natürlich war bekannt, dass die Fischfabriken schon lange nicht mehr existierten und durch Andenkenläden und Hotels ersetzt wurden, aber trotzdem war ich etwas enttäuscht von der Straße, zumal einige Fabriken bis auf die Fundamente abgerissen und die Reste lieblos liegengelassen wurden.

John Steinbeck Cannery Row Monterey fisherman's Warf Hafen
John Steinbeck Cannery Row Hafen von Monterey Fisherman's Wharf Hafen von Monterey

Napa Valley

Weingegenden sind für Weinliebhaber natürlich anziehend. Deshalb fuhren wir in den Norden von San Francisco zum Napa Valley, wo die Kalifornischen Weine angebaut werden. Für diesen Ausflug sollte man schon einen ganzen Tag einplanen, denn die Anreise kostet schon mal 2 Stunden.

Napa Valley Einfahrt Weintrauben Probierstube
Eingang zum Weingebiet
Weinstauden
Probierstube

Es ist völlig unerheblich, auf welche Weise man dort hinkommt. Wichtig ist nur, dass man auch im Tal ankommt, denn nur dort finden sich die zahlreichen Weingüter und Probierstuben. Natürlich gegen Bares. 8 – 10 $ sind für eine Weinprobe zu entrichten. Dafür gibt es allerdings erlesene Weine für jeden Geschmack. Ob es sich dann lohnt, eine Flasche mitzunehmen, hängt vom eigenen Geldbeutel ab. 25 $ für eine Flasche Weißwein oder 35 $ für einen Rotwein kann und will sich nicht jedermann leisten.

Beginn der Rundreise durch den Westen

Reiseroute durch den Westen (bitte Bild anklicken)

Tag 1: Sonntag 13.8.2006 - Ziel: Yosemite NP   365 km (92, IS 580, IS 205, 120)

Reiseroute USA
Unsere Reiseroute

Heute soll es nun losgehen. Die Reise durch den Westen der USA. 4000 km inklusive der Ausflüge liegen vor uns. Wir, das sind 8 Personen (Bärbel, Bea, Gabi, Bernt, Günter, Knut, Rolf und Walter). Gefahren sind wir in 2 PKW’s, gemietet von der großen amerikanischen Autovermietung Alamo, die im ganzen Land vertreten ist. Das dies notwendig ist, sollte sich später herausstellen. Hotels waren in Deutschland vorbestellt und auch bezahlt. Die Fa. CANUSA Touristik hat für uns alle Hotels und Lodges reserviert, so dass wir ohne den täglichen Quatiersuchstress losfahren konnten. Die Reise sollte uns führen über den Yosemite Nationalpark durch das Death Valley nach Las Vegas, dann durch den Zion NP, den Bryce Canyon, Monument Valley, Grand Canyon und letztlich Los Angeles. Und alles in 2 Wochen. Ein eng gesteckter Zeitplan, aber machbar, wie wir feststellten. 4 Personen mit unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen ist schon schwierig. 8 Personen ungleich schwieriger. So entschlossen wir uns, mit den beiden Autos getrennt zu fahren. So konnte jede Gruppe die Ziele ansteuern, die für sie am interessantesten waren. Wir trafen uns ja jeden Abend im Hotel.

Um 10:00 h sind wir (Bea, Knut, Rolf und Walter) gestartet. Wir fahren von San Mateo über die San Mateo Bridge auf dem State Highway 92 in Richtung Osten, dann über den Inter State Highway IS 580 und IS 205, dann auf den Hwy 120. Nachdem wir die Nebelschwaden überwunden haben, fahren wir durch hügeliges Land und sehen vereinzelt Büsche und Rinderherden. Plötzlich fuhren wir durch Rauchschwaden und sahen am Straßenrand eines der befürchteten Buschfeuer. Kurze Zeit später war kein Durchkommen mehr und die Straße wurde gesperrt, wie uns die nachfolgenden Mannschaftskollegen berichteten. Binnen kurzer Zeit waren trotz der Abgelegenheit etliche Feuerwehrautos am Brandherd und auf der Gegenseite des Highways kamen immer mehr Einsatzfahrzeuge zur Feuerstelle.

Feuer am Highway
Buschfeuer am Highway
Alter Friedhof
Friedhof in Sonora

Da wir gut in der Zeit lagen, entschlossen wir uns zu einem Abstecher zur alten Goldgräberstadt Sonora. Wir fuhren die 49 in Richtung Norden und haben uns in der alten Stadt umgesehen, die jetzt aus vielen Souvenierläden besteht. Besondere Sehenswürdigkeiten konnte ich hier allerdings nicht bewundern. Trotzdem hat sich der Umweg über die 20 Meilen gelohnt, insbesondere deshalb, da hier im Jahre 1849 der legendäre Goldrausch begann. Hiervon zeugt auch die alte Dampflok und der Friedhof am Rande der Straße, der genau so aussah, wie wir es aus den Wildwestfilmen kennen.

Weiter ging es über Chinese Camp nach Moccasin, wo man einen wunderbaren Blick auf das Don Pedro Wasser-Reservoir hat. Dieser Stausee ist in seiner heutigen Form erst 1971 entstanden, als der neue Don Pedro Dam fertig gestellt wurde und die Wasser des Tuolumne River staute. Heute ist dies ein riesiges Wassersportzentrum mit 250 km Küste. Hier wollten wir uns bei unserem ersten Picknick ausruhen. Allerdings gab es weit und breit keinen Schatten, was die Freuden des Picknicks etwas trübten. Den Weg an den See fanden wir leider erst später. So fuhren wir weiter über den Hwy 120 in den Yosemite Park.

Don Pedro Lake Yosemity Park El Capitan Yosemity Falls Half Dome
Don Pedro Lake
Yosemite Tal
El Capitan
Yosemite Falls
Half Dome

Die 227 Meilen (365 km) hatten wir um 15:00 h hinter uns gebracht. Am Eingang des Parks haben für unseren PKW samt den 4 Insassen ein Ticket für 50 $ erstanden, gültig für alle US National Parks. Dies ist unbedingt zu empfehlen, da sonst ein Vielfaches an Parkgebühren zu entrichten ist.

Schon am Eingang des Parks entfaltet der El Capitan seine volle Pracht. Überall sieht man diese glattpolierten Granitfelsen, die senkrecht nach oben aufsteigen. Die Fahrt durch den Park führte uns an den Mittelpunkt des Tals, Yosemite Village. Nach einem kurzen Aufenthalt, weil viel zu überlaufen, lassen wir uns von der Schönheit des Tals inspirieren und machen noch einmal am Yosemitefall Halt. In der Abendsonne empfiehlt es sich, den Aussichtpunkt Glacier Point (980 m ü.M.) aufzusuchen und die unvergleichliche Aussicht auf den Half Dome zu genießen. Von hier kann man auch das gesamte Tal in seiner ganzen Pracht sehen.

Zu unserer ersten Schlafstätte mussten wir teilweise durch den Park über den Hwy 41 und 140 zur Cedar Lodge in El Portal fahren. Wir hatten für 4 Personen 1 Quad Zimmer gebucht (wie im Übrigen für die gesamte Fahrt), ein Zimmer also für 4 Personen in 2 Betten. Die Queensize-Betten in den USA sind für 2 Personen völlig ausreichend, weil sie wesentlich größer sind als unsere „Französischen“ bzw. Doppelbetten.

Tag 2: Montag 14.8.2006   Ziel: Lee Vining    112 km   (140, 41, 120)

Wurzeln vom Mammutbaum
Wurzeln vom Mammutbaum
Big Tunnel Tree
Big Tunnel Tree

Am nächsten Tag machten zunächst einen Ausflug nach Wawona, dem Südeingang des Yosemite NP. Hier steht das älteste Hotel des Parks und was viel interessanter ist, die Riesen-Mammutbäume. Der Weg dahin war gekennzeichnet durch grüne Täler und kurvigem Straßenverlauf an dem Wasserlauf des Merced River. Wir kamen nicht mit dem Auto an Mariposa Grove heran. Bei der Absperrung zum Park mussten wir umkehren und mit dem Shuttle in den Park fahren. Mit einer Bahn sind wir dann eine Stunde lang durch den Wald der Giganten gefahren, zu empfehlen für schwache Fußgänger. Zuerst skeptisch, waren wir doch angenehm von der Fahrt und der deutschen Information per Kopfhörer überrascht. Höhepunkt war der größte Baum, der Grizzly Giant, der 2700 Jahre alt sein soll. Weitere spektakuläre Bäume sind hier zu bewundern und machten diesen Ausflug zu einem wirklichen Erlebnis.

Weiterfahrt nach Lee Vining gegen 16:00 h über die Tioga Road, dem Hwy 120. In stetiger Bergauffahrt brauchten wir über eine Stunde zum Tioga Pass (3030 m hoch). (Achtung: Der Tioga Pass ist nicht das ganze Jahr geöffnet. In diesem Jahr war er Mitte Juni schneefrei und konnte dann erst befahren werden.) Eine erfreuliche Abwechslung auf der Strecke war das größte alpine Hochmoor der Sierrakette, die Tuolumne Meadows. Weite Täler und auch Schneefelder konnten wir sehen. Dann ging es wieder abwärts, teilweise ohne seitliche Befestigung. Berggang war beim Automatikgetriebe angesagt und die Bremsen wurden dennoch heiß. Weiter unten wieder karger Bewuchs und niedrige Gräser. Am Vista Point kurz nach dem Tioga Pass waren wir um 18:30 h angekommen und konnten die Aussicht auf Lee Vining und den Mono Lake genießen. In der Lake View Lodge angekommen, saßen schon unsere Kollegen aus dem 2. Auto (Bärbel, Gabi, Bernt und Günter) bei kühlem Bier und Rotwein.

Tag 3: Dienstag 15.8.2006  Ziel: Las Vegas   600 km  (US 395, 136, 190, 160)

Da wir auf dem Weg nach Las Vegas das Death Valley durchqueren wollten, war frühes Aufstehen angesagt. In unserer Gruppe war Abfahrt 9:00 h schon recht früh. Trotzdem machten wir einen kleinen Umweg zum Mono Lake Tufa State Reserve. Ein kleiner Spaziergang führte uns zum spiegelglatten tiefblauen See, der mit seinen mehr als 700.000 Jahren zu den ältesten der Welt gehört. Im Laufe der Jahrtausende steigerte sich der Mineralgehalt des Sees durch die andauernde Verdunstung und bildete so die malerischen Tufasteine, die vor ca. 13.000 Jahren entstanden sind und aus Kalk (Calciumcarbonat) bestehen. Selten habe ich etwas Schöneres gesehen. Der Umweg von 45 Min und 10 Meilen hat sich gelohnt.

Tufasteine Monolake Monolake Monolake Rolf Sierra Nevada
Tufasteine am ... ... Monolake Bea und Rolf Sierra Nevada
Mesquite Flat Sanddünen Death Valley
Mesquite Flat Sanddünen
Artist’s Palette
Artist’s Palette

Weiter geht auf dem US 395 über Bishop, Big Pine und Independance, immer das Bergmassiv der Sierra Nevada im Auge mit dem über allem thronenden Mount Whitney, dem mit 4418 m höchsten Berg Kaliforniens. Kurz hinter Lone Pine biegen wir ab auf den Hwy 136 um letztlich auf dem Hwy 190 in das Death Valley zu fahren. Schon am Eingang erwartet uns beim Vista Point Father Crawley nicht nur ein toller Ausblick, sondern auch die brutale Hitze. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Schon am nächsten Halt, den Sanddünen bei Stovepipe Wells, verhinderte die enorme Hitze (40°C.) einen Spaziergang durch die Dünen. Wie schön ist es doch in einer klimatisierten Limousine. Um 14:20 h sind wir endlich in Furnace Creek, dem Centrum vom Death Valley. Zeit und Ort für ein Picknick. Aber wir haben ja noch etwas vor uns. Deshalb geht es bald weiter. Wir entschließen uns, den Artist’s Drive zu befahren und die Artist’s Palette zu bewundern. Hier sahen wir sämtliche Farben, die sich in den umliegenden Bergen wiederfinden. Wirklich beeindruckend. Interessant auch der Golden Canyon, der auf Grund seiner gold glühenden Farben seinen Namen erhielt. Allerdings sind wir auf Grund der Hitze (mittlerweile hatten wir 44°C) nicht weit hineingegangen.

Zabriskie Point
Zabriskie Point


Leider haben wir es nicht geschafft, zum Dantes View zu fahren und so einen einzigartigen Ausblick auf das Tal verpasst, wie uns die andere Gruppe versicherte. Dafür konnten wir am Zabriskie Point einen weiteren Höhepunkt erleben. Nach einem kurzen Fußweg (trotzdem habe ich meine Trinkflasche nicht vergessen) erreichten wir die Aussichtsplattform. Von hier hat man einen hervorragenden Blick auf die gelb zerfurchten, weichen Felsformationen, Ablagerungen eines ehemaligen Sees.

Um Viertel nach drei geht es weiter auf dem Hwy 190 in Richtung Las Vegas. Eigentlich wollten wir in Death Valley Junction Richtung Amargosa Valley abbiegen. Ein Wegweiser zeigte uns aber einen direkteren Weg. Die neue hervorragend asphaltierte Straße führte uns nach Pahrump und der Hwy 160 dann direkt nach Las Vegas.

Tag 4: Mittwoch 16.8.2006          Las Vegas    104 km

Für ein ordentliches Frühstück zu einem annehmbaren Preis ist die USA nicht der richtige Ort. Wir nahmen diesen Morgen also nur einen Kaffe zu uns. Es ging dann direkt zum Hoover Dam, der hier den Colorado River aufstaut. Ein imposantes Bauwerk. Der Damm ist von Sicherheitskräften streng bewacht. Zu groß ist die Angst vor Anschlägen. Parken kann man auf beiden Seiten des Damms. Auf der nördlichen Seite allerdings nur in einem kostenpflichtigen Parkhaus. Nun wurde es Zeit für ein ausgiebiges Picknick und einem anschließenden Bad in dem schönen blauen See, dem Lake Mead. Das Wasser war allerdings sehr warm und somit als Abkühlung nicht geeignet. Auch der sogenannte Beach war nicht das, was wir uns unter einem Strand vorstellten. Harter Sand und Staubwolken, dazu ein steiniger Weg zum Wasser, ohne Badeschuhe kaum zu betreten.

Nach einer weiteren Rast am Bootshafen mit Eis und Cola ging es zurück nach Las Vegas, wo wir ein weiteres Mal unser Auto tauschten, weil hier wiederum die Anzeige „Ölwechsel“ aufleuchtete. Mittlerweile war dies der 4.!! PKW. Bemerkenswert aber, wie problemlos dort ein Auto gewechselt wird. Der Papierkrieg wird auf ein Minimum beschränkt. Gigantisch allerdings die Größe einer Niederlassung wie die von Alamo, die mit der Autovermietung National zusammenarbeitet. Hunderte von Autos werden dort täglich zurückgegeben. Dies bedeutet aber auch, dass kein spezielles Fahrzeug für einen Mieter bereitsteht. Es wird ganz einfach eines aus dem immer vorhanden Pool genommen.

Tag 5: Donnerstag 17.8.2006     Las Vegas

Las Vegas
Las Vegas

Diesen Tag nutzten wir, um die Stadt, genauer gesagt die Casinos kennen zu lernen, was nicht weiter verwunderlich ist, denn diese Stadt kennt eigentlich nur Casinos mit anhängenden Hotels. Und damit niemand in der sengenden Sonne die Lust am Spielen vergeht, kann man direkt und klimatisiert von einem Casino in das nächste wandern. Trotzdem hatte die unterschiedlich architektonische Bauweise der Hotels etwas Anziehendes. Sollte unser Hotel, das Excalibur beispielsweise das alte Rittertum widerspiegeln, so gab es andere Hotels, die Venedig, Ägypten oder das alte Rom, wie das bekannte Palace, zeigen. Natürlich sind dann auch Nachbauten der Freiheitsstatue genau so zu sehen, wie der Eiffelturm, Triumphbogen oder die Pyramiden. Wenn schon Las Vegas, dann auch spielen. Natürlich nur im kleinen Rahmen, denn wir sind es gewohnt im Wasser und nicht am Tisch zu spielen. Dennoch schaffte ich es an dem einarmigen Banditen mit nur einem Dollar Einsatz 100 $ herauszuholen. Getoppt wurde ich von Bärbel, die aus fünf Dollar 200 $ machte. Welchen Einsatz Günter tätigte blieb sein Geheimnis.

 

Tag 6: Freitag 18.8.2006   Ziel: Bryce Canyon  405 km (IS 15, 9, 89, 12)

Am Morgen des 6. Tages ging es direkt auf die IS 15 Richtung St. George. Wie immer fuhren wir bei blauem Himmel durch weite Täler mit struppigem Gras. Auf der ganzen Reise hatte man immer den Eindruck, man befände sich andauernd in einem Tal, weil überall in der Ferne Bergketten zu sehen waren. Als wir die Grenze nach Utah überschritten, sahen wir schon die ersten roten Giganten. Trotz des Highways ist dies eine beeindruckende Fahrstrecke.

Gegen 11:30 h durchfahren wir St. George und biegen auf die Straße Nr. 9 ab in Richtung Hurricane. Von dort in den Zion NP. Am Zion Visitor Center nehmen wir den Shuttle und machen eine 90minütige Tour durch den Zion Canyon. Private PKW's sind hier nicht erlaubt. Vorbei an merkwürdig strukturierten Bergmassiven fahren wir bis zum Temple of Sinawawa, wo wir uns am Virgin River ein wenig ausruhen. Ich stecke hier zur Erfrischung meine Füße ins Wasser, denn der Fluss hat eine angenehme kühle Temperatur. Ein tolles Erlebnis, der ruhige Fluss, eingebettet in hohe, steile Berge. Dieser 3-stündige Aufenthalt ist wirklich zu empfehlen.

Einfahrt zum Zion Formationen Zion Berge Versteinerte Sanddünen Knut Südecum Virgin River Walter Roscher Virgin River
Zum Zion Nationalpark Formationen im Zion NP Versteinerte Sanddünen Knut als Goldsucher Erfrischend

Nach einem ausgiebigen Picknick geht es um 15:20 h wieder auf die Straße 9 nach Mount Carmel Junction, wo wir auf den US Hwy 89 einbogen und Richtung Norden zum Bryce Canyon NP fahren. Rote, steile, schroffe Felsen begleiten uns auf der Fahrt. Wir biegen in den Hwy 12 ein und bald empfängt uns der Bryce Canyon Nationalpark mit hellroten Bergen. Es ist der Red Canyon. Ein imposanter Anblick in der Nachmittagssonne. Wir fahren weiter über flaches Hochland mit Weiden und Tannenwäldern. Dies hatte ich hier nicht erwartet.

Um den Bryce Canyon noch in der Abendsonne zu sehen, fahren wir direkt zum Sunset Point und genießen den phantastischen Ausblick auf den Canyon. Danach fahren wir noch zum Bryce Point, an dem die Aussicht genau so atemberaubend ist. In der Abendsonne wird es hier schon merklich kühler und gegen 18:30 h (19:30 h Utah-Zeit) haben wir die Zimmer der Bryce View Lodge in Rubys Inn bezogen. Den Blick auf den Bryce Canyon konnten wir nicht entdecken, aber die Lodge ist schon sehr zu empfehlen.

Tag 7: Samstag 19.8.2006          Bryce Canyon        89 km

Nachdem ich den Canyon vom Sunset Point in der Abendsonne gesehen hatte, wollte ich ihn auch vom Sunrise Point in der Morgensonne genießen. Um 6:15 h aufstehen. Sonnenaufgang war um 6:50 h. Es war kalt. Aber die Kulisse war atemberaubend.

Red Canyon Amphitheater Ausblick Walter Weitblick Bryce NP
Red Canyon Amphitheater Ausblick Weitblick Bryce Nationalpark

Um 13:00 h wollten wir uns den südlichen Teil des Parks noch einmal ansehen. Wir haben auf dem Wege an etlichen Viewing Points gehalten und die großartigen, verschiedenartigen Eindrücke mitgenommen. Ob Fairyland Point, Paria View, Agua Canyon, Ponderosa Canyon oder Inspiration Point, jeder Punkt hat uns ein anderes Erlebnis vermittelt. Der Bryce Canyon hat alles übertroffen, was ich auf dieser Reise gesehen habe. Er ist abwechslungsreicher und wesentlich interessanter als der Grand Canyon.

Am Abend konnten wir uns das Angebot eines Rodeos nicht entziehen und kauften für 9 $ eine Eintrittskarte. Unerwartet, dass die Tribüne bei Beginn voll war, ist doch Rubys Inn nur ein kleines Nest. Die Vorstellung war nach meinem Empfinden etwas langatmig. Trotzdem konnten wir einige spektakuläre Ritte bewundern. Interessant, dass sich die Amerikaner bei solchen Veranstaltungen immer mitreißen lassen, und natürlich durfte die Amerikanische Nationalhymne zu Beginn nicht fehlen.

Tag 8:- Sonntag, 20.8.2006  Ziel: Kayenta    415 km (12, US 89, 98, US 160)

Am nächsten Morgen ging es um 9:30 h weiter. Wir wollten zum Monument Valley über den Glen Canyon bei Page und fuhren deshalb eine ganze Strecke zurück auf den US Hwy 89, immer durch ein grünes Tal, das sich am Flusslauf des Sevier Rivers entlang zieht. Bei andauerndem Gefälle der Straße sorgten Rinder, Pferde, Felsen, Buschbewuchs und Kiefernwälder für Abwechslung. Bei Mount Carmel Junction ging es dann Richtung Page.

Lake Powel Pause Glen Canyon Dam Colorado River Lake Powell
Lake Powell Pause am Lake Powell Glen Canyon Dam Colorado River Baden im Lake Powel

Um 10:45 h waren wir schon in Wah Wip und genossen die Aussicht zum Glen Canyon. Eine glatte Hochebene, unter uns der Yachthafen und viele Boote erwarteten uns am Lake Powell. Nach einer kurzen Pause ging es weiter zum Glen Canyon Dam, der das Wasser des Colorado im Lake Powell speichert. Dieser Damm ist ähnlich mit Sicherheitskräften bestückt wie es der Hoover Dam ist. Eine Tasche durfte man in das Centrum nicht mitnehmen. Man wurde wie auf einem Flughafen durchsucht. Nach der Besichtigungstour hatten wir uns ein Bad im kühlen Lake Powell verdient. Jedoch war es nicht einfach, einen Weg zum „Strand“ zu finden. Zum Beach ging es dann auch nur über Felsen und ins Wasser konnte man auch nur über felsiges Ufer. Trotzdem waren hier einige Einheimische anzutreffen. Das Wasser war angenehm klar und kühl. Nach einigen Minuten trafen auch die anderen Mitfahrer ein. Ohne Verabredung fanden sie dieselbe Badestelle. Es war überhaupt merkwürdig, wie oft wir die Mannschaftskollegen aus dem 2. PKW trafen. Fuhren wir doch getrennt und nicht hintereinander her.

Nach dieser Erfrischung fuhren wir weiter in Richtung Kayenta über den Hwy 98 und der US Hwy 160. Direkt nach Beziehen unseres Zimmers im Best Western Wetherill Inn sind wir sofort zum Monument Valley gefahren, um noch vor Sonnenuntergang Blicke auf diese Monumente zu werfen. Nach der Rückkehr gab es eine herbe Enttäuschung. Haben wir uns doch auf ein kühles Bier gefreut, doch in den Läden und Gaststätten gab es kein Bier. Es gab überhaupt kein Alkohohl im Umkreis von 49!! Meilen. Indianerschutzgebiet.

Tag 9 - Montag, 21.8.2006           Ziel: Grand Canyon  251 km (US 160 , 64)

Am nächsten Morgen bin ich noch einmal ins Tal der Monumente gefahren, wollte ich doch diese imposanten Felsen noch einmal in der Morgensonne bestaunen. Nach kurzem Frühstück Aufbruch zum Grand Canyon. Auf dem Wege dort hin, machten wir einen Abstecher zum Navajo National Monument. Wir konnten lernen, wie die Navajos und Pueblo-Indianer dort gelebt haben, konnten einen riesigen Alkoven bewundern (110 m breit, 136 m hoch und 46 m tief), der im 13. Jahrhundert einen ganzen Clan beherbergte. Das Zuhause der Navajo-Indianer ist der Hogen. Ein kuppelförmiger Bau mit Baumstämmen, mit einer Abdeckung aus Erde hatte er 8 m Durchmesser und beherbergte eine Familie.

Poseidon Hamburg Masters USA Monument Valley
Monument Valley
Monolith Monument Valley
Monolith im Monument Valley

Gegen 15:00 waren wir am Eingang des Grand Canyon NP. Auch hier gab es, wie in jedem Park kostenlos Informationsmaterial (teilweise auch in Deutsch), mit dem man gut zurechtkommt. Schon der erste Ausblick am Desert View Point brachte uns wieder in Hochstimmung. Ein phantastischer Ausblick. Wir sind dann erst einmal zu unserer Lodge nach Tusayan gefahren. Gegen 16:30 h erreichten wir das Quality Inn & Suites. Es war eine gute Lodge der Mittelklasse, nicht direkt an der Straße gelegen und deshalb sehr ruhig. Wir hatten 1 Schlafzimmer mit 2 Queensize Betten und einem zusätzlichen Wohnraum. Für 4 Personen gut geeignet, weil außerdem 2 Waschbecken vorhanden waren. Zur Komplettausstattung gehörte auch Kühlschrank, Mikrowelle, Fernseher und Bügeleisen, letzteres war in allen Hotels und Lodges der Reise vorhanden. Ein Outdoor Swimming Pool mit Whirlpool hat uns denn auch gleich zum Ausspannen eingeladen. In Tusayan konnten wir nun auch endlich wieder unseren Getränkevorrat auffüllen. Am Rande bemerkt: In den USA hat jedes Hotel auf der Etage eine Eismaschine, aus der man kostenlos Eis zapfen kann. Bei dieser Hitze eine höchstwillkommene Einrichtung, so dass wir immer auf gut gekühlte Getränke zurückgreifen konnten. Besonders auf den langen Autofahrten kam unsere in Amerika gekaufte Kühlbox voll zum Einsatz. Die Ausgabe von 10 $ hat sich bezahlt gemacht.

Alkoven Hogen Parkwache
Dorf im Alkoven Hogen Parkwache mit Walter

Mittlerweile hatten wir großen Appetit auf ein richtiges Steak, also ab zum gegenüberliegenden Steak House. Es war ein ansprechend großer Laden in Westernaufmachung, für unseren Geschmack allerdings ein wenig dunkel. Nach den Preisen zu urteilen, durften wir auf ein ordentliches Steak hoffen. Weit gefehlt. Die Größe der Steaks stimmte, während die Zubereitungsqualität nicht zufriedenstellend war. Medium wurde durchgebraten, Medium well ganz durch. Und alle Steaks waren irgendwie angebrannt. Für ein Steak House wirklich befremdlich.

Tag 10 - Dienstag, 22.8.2006      Grand Canyon        84 km

Am nächsten Morgen 9:00 h Frühstück. Pünktlich um 9:30 h wurde aber schon Alles wieder abgeräumt. Service Fehlanzeige. Also ab zum Grand Canyon bei schon recht heißen Temperaturen. Die Devise hieß: viel Wasser mitnehmen, denn auf den Wanderungen auf den Trails ist Wasser unverzichtbar. Wir parken unser Auto im Grand Canyon Village und entschließen uns den kostenlosen Shuttle in Richtung Hermits Rest zu nehmen, denn PKW’s sind hier nicht erlaubt.

Rolf und Walter am Grand Canyon Knut am Grand Canyon Grand Canyon Grand Canyon Village Bergmassiv Grand Canyon
Rolf und Walter am GC Knut am GC Grand Canyon Grand Canyon Village Bergmassiv am GC

Am Prima Point sind wir ausgestiegen. Wir sehen eine Hochebene mit Busch und kleinen Bäumen, Kakteen und mit Gras  bewachsen. Raben segeln über uns wie Geier. Irgendwie habe ich mir das Gebiet um den Grand Canyon anders vorgestellt. Überraschend grün war es hier. Nur der Canyon selbst besteht aus kahlen steilen Felsen. Wir haben den Fußweg über den Trail zum nächsten Shuttlehalt Mohave Point gewagt. Teilweise ging es nur einen Meter an der Kante des 1200 m abfallenden Massivs entlang. Ohne Geländer oder Ähnlichem. Unverständlich – und das in den USA, wo doch überall in schon übertriebener Form auf Sicherheit geachtet wird. Nach 2 Stunden Fußmarsch haben wir die 6,5 km hinter uns gebracht. Es war anstrengend in der Hitze aber es hat sich gelohnt, weil sich überall am Wegesrand neue bombastische Ausblicke auftaten.

Anschließend sind wir dem Auto zum Mather Point gefahren. Wieder ein überwältigender Eindruck. Ich habe früher schon Fotos vom Grand Canyon gesehen, aber der wirklich phantastische Eindruck entsteht erst, wenn man direkt am Rande des Canyons steht. Ein Foto kann dieses Panorama eben nicht wiedergeben.

Tag 11 - Mittwoch, 23.8.2006      Ziel: Long Beach  760 km   (64, IS 40, 66, IS 40, 66, 62, IS 10, 91)

Am nächsten Tag hieß es zeitig aufzustehen, da wir die Strecke von fast 800 km zu bewältigen hatten. Unsere Kollegen im anderen PKW mussten sogar noch wenig weiter, weil sie für 2 Tage nach San Diego wollten. Wir fuhren also auf dem Hwy 64 Richtung Süden und nahmen bei Williams den IS Hwy 40 in Richtung West. Am Exit 44, ein paar Meilen hinter Kingman bogen wir auf Route 66 ab. Diese historische Strecke ist auf seinen 2 Spuren insbesondere durch die Berge nicht so leicht zu fahren, wie wir es in den USA gewohnt waren.

Cool springs Route 66
Cool Springs Route 66

Dementsprechend war auch der Zeitaufwand. Nichtsdestotrotz machten wir an einer alten Tankstelle halt. Cool Springs war der Name. Was wirklich cool war, war nicht die Temperatur (wir hatten inzwischen über 35°C), es war die historische Tankstelle mit dem Souvenierladen. Die Tankstelle funktionierte nicht mehr, aber es gab jede Menge alten Trödel zu sehen und zu kaufen. Alben von den Stones hingen an der Wand, alle Hand signiert. Es gab hier auch richtigen Kaffee, der wurde gerade frisch aufgebrüht und kostenlos ausgeschenkt. Natürlich waren wir die einzigen Gäste. Wir kauften also Kleinigkeiten und gaben ein paar Dollar in die Kaffeekasse.

Danach fuhren wir weiter Richtung Oatman, einer alten Goldgräberstadt mit touristischen Läden an der Straße. Langsam fahren war angesagt, denn auf der Straße verkehrten auch Esel. Es ging weiter über hügeliges Land, Serpentinen über 20 Meilen Richtung Süden. Um ca. 13:00 h trafen wir in Golden Shores wieder auf die IS 40. Mittlerweile hatten wir wieder 40°C im Schatten. Wir überquerten den Colorado und fuhren auf dem IS 40 Richtung Westen, um bei Fenner wieder auf die Route 66 in Richtung Essex abzubiegen. Eine gerade, langweilige Strecke. Nur Strommasten. Links und rechts karges flaches Land. In weiter Ferne wieder eine zu überquerende Bergkette. Die Sheep Hole Mountains und die Boullion Mountains. Irgendwie wird auch hier wieder eine Durchfahrt zwischen den Bergen sein. Regenwolken zogen in der Ferne auf und über den Bergen ergoss sich der Regen. Bei uns fiel leider kein Tropfen. In geringer Entfernung parallel zu uns überlange Eisenbahnzüge mit bis zu 4 Loks. Entlang der Straße ein seitlich angelegter Wall, der auf der gesamten Strecke mit Namen aus einzelnen Steinen verziert war. Möglicherweise Namen der Werktätigen, die diesen Wall erschaffen haben. Dies ging so über ca. 30 Meilen.

Oatman Route 66
Oatman Route 66
Pause vor LA
Pause vor Los Angeles

Wir fuhren an etlichen ausgetrockneten Seen vorbei, teilweise zu Salzseen geworden. Eine Sulfatfabrik auf dem See. Wir fragen uns, wo wohl die Arbeiter herkommen. Weit und breit keine Siedlung zu sehen. Eine öde Landschaft. Über Stunden keine Raststätte. Bäume oder andere Schattenplätze gab es nicht. So hieß es Weiterfahren im angenehm klimatisierten Auto. Gegen 15:30 h erreichen wir 29 Palms. Wir fahren durch die Stadt durch. Eine große weitläufige Stadt. Die 29 Palmen haben wir nicht gesehen. Wir fahren weiter auf dem Hwy 62. Auch in Joshua Tree machen wir keinen Halt, da wir so langsam auf die Zeit achten müssen, wollen wir doch am frühen Abend in Long Beach sein. Die 2. Gruppe ist in den Joshua Tree NP eingefahren und hatten zu berichten, dass sich ein Abstecher dort hin wirklich lohnt. In White Water nehmen wir dann den IS 10 Richtung San Bernadino, dann auf den Hwy 91 Richtung Long Beach. Auf der Strecke sehen wir hunderte von Windrädern. Es gibt in diesen Gebieten tausende von Windrädern. Die USA wollten aus der Ölkrise in den 70er Jahren lernen. Man nutzt dort den natürlichen Windkanal, der durch die beiden Bergmassive Bernadino Mountains und San Jacinto Mountains entsteht. Die erhitzte Luft der Wüste zieht die kältere Luft des Pazifiks an und wird durch den engen Pass gedrückt. Dadurch wird der Luftstrom beschleunigt und es entstehen Windgeschwindigkeiten mit durchschnittlich 30 km/h.

Joshua Tree
Joshua Tree
Windräder vor LA
Windräder vor Los Angeles

Dann endlich um 17:00 h eine Pause. Wir haben Schatten, aber bei 38°C auch kein Vergnügen. Auch die kleinen Windstöße bringen keine Abkühlung. Sie bringen eher neue heiße Luft. Nachdem wir also ein kleines Picknick genossen haben, sind wir sofort wieder in das Auto gestiegen. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Ziel. Weit war es nicht mehr, aber schon bald merkten wir, dass wir in den Einzugsbereich der Großstadt Los Angeles gerieten, mit ihren vielen „Vororten“, die ja in Wirklichkeit eigene große Städte sind. Der Verkehr stockte schon 50 Meilen vor LA. Auf dem 6spurigen Highway wälzten sich die Wagenkolonnen langsam voran. Auf Grund der einmaligen Erfindung der Amerikaner, der Carpool Lane, ging es für uns noch einiger Maßen flott. Diese Carpool Lane gibt es auf großen Highways auf bestimmten Strecken. Auf dieser Spur, die ganz links angeordnet und als solche bezeichnet ist, dürfen nur Fahrzeuge mit 2 oder mehr Insassen fahren. Wir gehörten immer dazu, weil wir mit 4 Personen fuhren. In den meisten Autos in den USA sitzt aber nur eine Person, was sich enorm auf das Verkehrsaufkommen auswirkt. Gegen 19:00 h erreichen wir dann endlich unser Hotel in Long Beach, dem Holiday Inn.

24. bis 27.8.2006    Long Beach

Hollywood
Hollywood
Long Beach
Long Beach

Die letzten 4 Tage war Long Beach unser Standort. Wir nutzten die Tage, um die Hauptattraktionen von Los Angeles kennen zu lernen. So durfte eine Fahrt nach Hollywood und Beverly Hills ebensowenig fehlen, wie der Besuch des Getty Centers. Malibu und Santa Monica luden zum Baden ein, wobei mir das legendäre Malibu überhaupt nicht gefiel. Alte, zum Teil renovierungsbedürftige Häuser zwischen Straße und Strand. Der Strand ist zur Hälfte für die Hausbesitzer durch einen Zaun getrennt. Mag sein, dass mein Urteil ungerecht ist. Wir haben auch nicht den ganzen Strand von Malibu gesehen, denn er erstreckt sich über einige Meilen. Dagegen hat Santa Monica einen ausgedehnten wunderbaren Strand. Hier haben wir dann auch einen schönen sonnigen Nachmittag verbracht. Für alle Strände gilt: Parken kostet 8 bis 12 $ pro Tag. Auf der Rückfahrt fuhren wir durch Venice, um uns das Treiben am Venice Beach anzusehen. Es ist wirklich interessant, die vielen unterschiedlichen Leute an der Strandpromenade zu beobachten. Hier gibt es Gaukler, Turner, Body Builder, Tänzer, Wahrsager, verrückte Leute usw. Alles abgebrochene Existenzen, die sich ein paar Dollar hier verdienen. Natürlich immer unter den strengen Augen der allgegenwärtigen Polizei.

Queen Mary
Queen Mary
Malibu
Malibu Strand

Was nicht fehlen darf, ist ein Besuch der Universal Film Studios. Der Eintritt ist mit 59$ nicht gerade billig, aber die Attraktionen und Shows, wie z.B. Filme gemacht werden, sind eindrucksvoll. Auch Filmpassagen in 3D zu sehen, wie von Terminator 2 sind zu empfehlen. Natürlich darf auch eine Fahrt durch die Studios selbst nicht fehlen. Dies geht allerdings nur mit einem Shuttle, der dann auch durch Westernstädte und Katastrophenfilme fährt. Hier kann man den Weißen Hai genau so bewundern wie das Hotel von Norman Bates in Psycho.

Den letzten Abend wollten wir alle zusammen noch einmal genießen, denn am nächsten Tag sollte es wieder Richtung Heimat gehen. Rolf kannte in Long Beach ein Restaurant, die Brauerei. Dort haben wir richtig zugeschlagen und bei etlichen Bieren und richtigen Steaks die Reise noch mal Revue passieren lassen.  Insgesamt war es ein großartiges Erlebnis. Ich habe viele Eindrücke gewonnen. Die meisten habe ich beschrieben. Die besten werden in Erinnerung bleiben, die wenigen schlechten werden verblassen. Ein großer Dank geht an unseren Fahrer Rolf, der uns unermüdlich 4000 km durch die Weiten des Südwesten Amerikas kutschierte. Ebenso der Dank an alle Mitreisende, dass es so gar keine Differenzen gab, was in unserem Alter nicht mehr selbstverständlich ist.

Walter und Jimmy und Charlie Chaplin Terminator Venice Beach Bates Hotel Marily Monroe
Walter mit Jimmy und Charlie Terminator Gaukler in Venice Norman Bates Hotel Marilyn

Vielleicht gibt mein Reisebericht, dem Einen oder Anderen eine kleine Unterstützung für die Planung der eigenen Reise.

Euer Walter